Fahrrad-Wiki
Registrieren
Advertisement

Der Seeberg bei Gotha birgt neben einem Naturlehrpfad auf seiner Höhe einige Sehenswürdigkeiten.

Naturlehrpfad[]

Der Naturlehrpfad befindet sich am Kleinen Seeberg und ist ein Teil des Wanderweges zur ehemaligen Sternwarte Gotha. Der Pfad beginnt oberhalb des Parkplatzes des Gothaer Tierparks. Es wird die heimische Flora und Fauna am Wegesrand durch beschriftete Schilder beschrieben und erklärt. Ein Rondell am Rastplatz bietet mit Hinweistafeln einen bebilderten Gesamtüberblick über die vorkommenden Tiere und Pflanzen am Seeberg. Der Gothaer Tierpark liegt unterhalb dieses Weges und bietet eine weitere Möglichkeit, sich die heimische Tierwelt anzusehen.

Veit-Stein[]

Der Gedenkstein zu Ehren von Erich Veit, dem Initiator des Naturschutzes im Stadt- und Landkreis Gotha und von 1935 bis 1965 ehrenamtlichen Kreisnaturschutzbeauftragten steht wenige Meter vom Parkplatz des Gothaer Tierpark entfernt. Der Fachlehrer für Mathematik und Biologie erwarb sich Anerkennung als Pilzberater, Führer bei botanischen Wanderungen und Mitbegründer des naturkundlichen Heimatmuseums. Er war Mitarbeiter am Orthopädischen Kinderkrankenhaus am Seeberg und schuf Naturschutzgebiete in Gotha, Waltershausen, Tabarz und Winterstein. Anlässlich seines 31. Todestages wurde ihm zu Ehren am 15. November 1996 der Veit-Stein errichtet.

Hierling's Ruhe[]

Zu Ehren des Geheimen Staatsrats Theodor Hierling, der von 1843 bis 1926 lebte, errichtete der Thüringer Waldverein eine Anlage mit Gedenkstein und Sitzbank. Der Jurist wirkte in Ohrdruf, als Gefängnisdirektor in Ichtershausen, Gotha, Friedrichswerth und Gräfentonna. Er bekleidete einflussreiche Posten als Staatssekretär, Vorstandsmitglied, Aufsichtsratsmitglied und Ministeriumsmitglied unter Herzog Alfred. Unter dessen Nachfolger, Herzog Carl Eduard wurde er als Leiter der Abteilung "Forst" auch für den Seeberg verantwortlich und sorgte für die Aufforstung des Seebergs. 1926 war die Anlage mit Bank und Gedenkstein stark zerstört und wurde erneuert. 2001 wurde die Platte gestohlen und darauf von ansässigen Firmen ersetzt.

Gratz-Platz[]

August Gratz war Forstheger unter Hierling, der sich um die Hege am Kleinen Seeberg Verdienste erwarb. Sein Gedenkstein steht heute an der Straßengabel vor der "Alten Sternwarte", ursprünglich am heutigen Standort des Wirtschaftsgebäudes.

Herzog-Stein[]

In Bezug auf den Seeberg war das größte Verdienst des Herzogs Ernst II. (1745-1804) der Bau der Sternwarte Gotha. Er wird durch einen Gedenkstein gewürdigt, der am 20. April 1904 aus Anlass seines 100. Todestages feierlich enthüllt wurde.

Zach-Stein[]

Der ungarische Baron, Vermessungsingenieur und Astronom Franz Xaver von Zach wurde 1786 von Herzog Ernst II. nach Gotha berufen. Zu seinem Gedächtnis steht heute der Zach-Stein im Biergarten der Alten Sternwarte. Die Gedenktafel wurde anlässlich seines 250. Geburtstags (4. Juni 1754) am 27. Oktober 2004, an einer historischen Säule befestigt, die einst die astronomische Uhr der Sternwarte trug.

Sternwarte Gotha[]

1787 bis 1791 wurde am Westhang des Seebergs, noch auf dem Stadtgebiet von Gotha, unter Herzog Ernst II. die Sternwarte Gotha gebaut. Sie zählte um 1800 zu den bedeutendsten Sternwarten Europas. Die wissenschaftliche Leitung lag anfangs bei Franz Xaver von Zach. Seine Nachfolger waren Bernhard August von Lindenau, Johann Franz Encke und Peter Andreas Hansen. 1839 verließ dieser als damaliger Direktor den Seeberg. Er rettete einen Teil der Instrumente in die Sternwarte der Jägerstraße, die daher auch den Namen Hansensche Sternwarte trug. Sein Wohnhaus diente bis zum Brand von 1901 als Gaststätte. Ein Neubau einer Gaststätte von 1904 auf dem Seeberg hatte nichts mehr mit der Sternwarte Gotha zu tun.

Heute erinnern nur noch, wie bereits beschrieben, zwei Gedenktafeln im Gelände der Gaststätte an den Stifter Herzog Ernst II. und den Betreiber Franz Xaver von Zach der Seeberg-Sternwarte. Auf das ehemalige Observatorium verweist heute aber auch der Name Alte Sternwarte für Hotel und Gaststätte mit anliegenden Kaffeegarten und Spielplatz.

"An der Feldbahn"[]

An der Feldbahn ist der Name einer Sitzgruppe, die zum Verweilen einlädt. Früher hieß die Stelle Alter Holzweg, weil über diesen Weg das hier geschlagene Holz nach Siebleben gebracht werden konnte. Heute genießt man hier eine schöne Aussicht in den Norden des Seebergs, in das Naturschutzgebiet des Seeberger Teichs und bei guter Sicht auch zum Mahnmal des ehemaligen KZ Buchenwald.

Blockhütte und Deinhard's Ruhe[]

Eine Blockhütte und ein Gedenkstein sind dem Gönner der Stadt Gotha, Johann Friedrich Deinhard, gewidmet. Er hatte der Stadt nach seinem Tode 35.000 Mark zur Errichtung eines Schwimmbades, dem heutigen Alten Stadtbad überlassen.

Schmiedebrunnen[]

Die Quellstube des Schmiedebrunnens wurde von zwei Naturliebhabern 2004 mit Hilfe der Wasserwirtschaft der Stadt Gotha wiederhergestellt. In dieser Gegend gab es archäologische Funde aus der frühen Bronzezeit. Hier fanden die frühen Siedler fruchtbaren Boden, Wald und Wasser. Aus der späteren Eisenzeit wurden Schlackesteine gefunden, ein Hinweis auf die Verarbeitung, das Schmieden von Eisen. Ursprünglich wurde das Wasser durch eine Holzleitung zum Siebleber Mönchshof geleitet, um einen Springbrunnen zu speisen. Anlässlich des Baues der Bahnlinie Gotha-Erfurt am Nördlichen Fuß des Seebergs wurde die Leitung durch eine Gussleitung ersetzt und in Form eines Dükers unter dem Gleis durchgeführt. Das Wasser wurde nach Siebleben in die Oberstraße geführt, um dort einen Laufbrunnen zu speisen. Heute ist geplant, das Wasser zum Siebleber Teich umzuleiten. Die Quelle gibt über 50 m³ Wasser pro Tag ab.

Schlossblick - Ritter-Stein[]

Zum Dank und zur Erinnerung an den Naturfreund und Naturschützer Lothar Ritter aus Gotha (1927-2002) wurde von der IG Natur- und Heimatfreunde Seebergen-Gotha eine Gedenkstätte mit Ruhebank und Gedenkstein geschaffen. Ritters Augenmerk galt insbesondere dem Seeberg und dem Siebleber Teich. Hier schuf er eine große Zahl von Tierfotos aus dem Gebiet. Er ist außerdem Autor der Bücher Begegnung in der Natur und Lupeneindrücke. Der Ritterstein wurde unbefugt an den Siebleber Teich verbracht, das empört die Natur und Heimatfreunde Seebergen Gotha.

Scheibe-Platz[]

Die Sitzgruppe Scheibe-Platz erinnert den Wanderslebener Bürger Gottfried Scheibe (1901-1979). Scheibe schuf mit materieller Hilfe des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Gotha und mit seiner Rentnerbrigade neue Wege und setzte zahlreiche instand. Insgesamt wurden von ihm und seinen Helfern 54 Sitzbänke aufgestellt. Von hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf das Naturschutzgebiet des Siebleber Teichs.

Iffland-Quelle[]

Bereits im 17. Jahrhundert wurde die Quelle am Siebleber Hölzchen erwähnt und 1778 durch den Schauspieler August Wilhelm Iffland bekannt. Er traf sich hier mit seinen Kollegen Heinrich Beck und Johann David Beil während des Theaterengagement der drei beim Hoftheater Gotha. Alle drei waren übrigens Schüler des Schauspielers Conrad Ekhof.

Die natürliche Quelle wurde 1899 gefasst, und ein Jahr später erhielt sie den Namen Iffland-Quelle auf Bitten des Gothaer Geschichtsvereins. Neben der Quelle wurde vor dem Naturdenkmal Iffland-Eiche eine Bank aufgestellt. Leider führte die Quelle trotz mehrfacher Sanierungsmassnahmen nicht immer Wasser. Die Bank wurde wieder entfernt, um Personen vor herabstürzenden Ästen zu schützen, und in eine neue Sitzgruppe in sicherer Entfernung integriert.

Riesen-Stein und Gustav Zahn's Ruhe[]

Der Riesen-Stein steht zum Gedenken an Georg Riesen (1866-1925), den Gründer der Düppelgemeinde. Die ursprüngliche Anlage wurde nach seinem Tod, 1926, von der Düppelgemeinde errichtet. Sie sollte an die Verdienste von Riesen um die Gemeinde Seebergen erinnern, wurde jedoch leider, so wie ihre Nachfolgerin, in der Nachkriegszeit zerstört. Die heutige Anlage stammt aus 2001. Ihre Lage auf der Südseite des Seebergs erlaubt einen herrlichen Ausblick auf den Thüringer Wald.

50 m weiter links im Wald ist der Gedenkstein für den Gothaer Naturforscher Gustav Zahn (1846-1921), der auch über die Flora des Seebergs geschrieben hat. Der Gedenkstein ist leider ohne Namensplatte.

Friedrichsbuche[]

Die Friedrichsbuche erinnert an den Gothaer Oberförster Friedrich Fischer (1898-1977), der sich um neue Grünanlagen und die Aufschließung der Wälder durch neue Wege im Raum Gotha verdient gemacht hat. Am Fuße einer von seinen Waidgenossen der Jagdgesellschaft gestifteten Rotbuche steht der Gedenkstein, leider seiner bronzenen Tafel beraubt.

Hofmanns Ruh'[]

So bezeichnen Freunde von Karl "Karli" Hofmann eine Sitzgelegenheit, die sie zu Ehren des Gothaer Revier- und Oberförsters auf dem Seeberg errichteten. Hofmann wurde 2002 für sein engagiertes Handeln in Sachen Naturschutz, seine unermüdliche Präsenz und Vorbildwirkung mit dem Umweltpreis 2002 geehrt.

Gesundbrunnen[]

Die Quellen des Gesundbrunnens sind heute versiegt. Sie wurden erstmals 1682 erwähnt. Das Wasser soll heilende Kräfte gehabt haben, weshalb kranke Menschen aus ganz Deutschland zum "Wasserkurort" Seebergen kamen, um ihre Krankheiten zu lindern. Zuletzt lieferte die Quelle 1880 noch einmal spärlich Wasser. Heute ist man bemüht, die Anlage wiederherzustellen. Die Lönsfreunde Seebergen Gotha wollten die Anlage 2015 erneuern, durch Forstwirtschaft und Wegebau wurde das unmöglich gemacht das beschaffte Material lagert teilweise noch dort.

Löns-Denkmal[]

Das heutige Löns-Denkmal, 1998 eingeweiht, steht oberhalb des Düppel-Parkplatzes. Das ursprüngliche Denkmal, 1928 von der Seeberger Jagdgesellschaft errichtet, wurde 1972 aus politischen Gründen von der NVA abgerissen. Zum Wiederaufbau wurde Baumaterial des alten Denkmals benutzt.

Siebleber Teich[]

Aus geschichtlichen Unterlagen ist zu entnehmen, dass das Siebleber Ried mit dem heutigen Teichgelände zwischen Seebergen und Siebleben der Rest eines eiszeitlichen Sees ist. Hierdurch ist vermutlich auch die Namensgebung von Seeberg und Seebergen zu suchen. Zur Schaffung fruchtbaren Ackerlands wurde das Gebiet über den Rot-Bach, der in Wandersleben in die Apfelstädt mündet, entwässert. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde mit der Anlage des Siebleber Teichs begonnen. Er sollte ein herzoglicher Fischteich werden, einer von vielen. Nach anfänglichen guten Fangergebnissen fror der Teich in den Kältejahren 1754/55 und 1779/80 völlig durch, wodurch ein völliger Fischverlust eintrat. Die Fischwirtschaft wurde wieder aufgenommen und bis 1842 betrieben und nochmals von 1917 bis 1923. Die größte nachgewiesene Fischernte datiert in das Jahr 1738: Es wurden über 300 kg Hechte, ca. 2,5 to Karpfen, 25 kg Barsche und 650 kg Weißfisch gefangen. Danach verringerte sich die Ernte ständig, bedingt durch Durchfrieren in Extremwintern, Austrocknen in Extremsommern, umfangreiche Teicharbeiten, undichten Abfluss (schlechter Stau), Nahrungsmangel und ständige Verkleinerung der Wasserfläche. Seit 1831 befindet sich der Teich und das Ried im Besitz von Siebleben (Kaufpreis 16'000 Reichstaler). Der Teich diente auch zur Korbweidengewinnung für die Korbmacher aus Schönau vor dem Walde. 1842 erfolgte eine Trockenlegung des Teichs und mit Kohl bepflanzt, um das Schilf einzudämmen, allerdings ohne Erfolg. Seitdem wurden auf dem Teich Fasane und Enten ausgesetzt, aber wieder wegen unwirtschaftlicher Jagdergebnisse wieder eingestellt. Seit 1967 ist der Teich Naturschutzgebiet. Sitzgelegenheiten und eine Blockhütte laden heute zum Verweilen ein, um die Schönheit der Natur mit Flora und Fauna zu beobachten und Ruhe zu finden. Einige Naturliebhaber kämpfen immer noch mit "Händen und Füßen" gegen die drohende Verlandung.

Geierslache[]

Dies ist eine Quelle, deren Wasser in den Siebleber Teich fließt. Die Geierslache steht heute unter Naturschutz. Der Abfluss geht über ein Röhrensystem und mündet beim Bootssteg im Siebleber Teich. Die Wassermenge (ca. 26 qm/Tag) reicht leider nicht zur ausreichenden Befüllung des Teiches, daher liegen Pläne vor, das Wasser aus dem Schmiedebrunnen (siehe oben) über die Geierslache in den Teich zu führen.

Ausflugsgaststätte Düppel[]

Am Nordosthang des Großen Seebergs, auf der Ludwigshöhe, befindet sich die 1862/63 errichtete Ausflugsgaststätte Düppel. Sie war vom Seeberger Ludwig Schüller als kleine Schankwirtschaft errichtet wurden. Der Name wird nach Überlieferungen auf ehemals an den Düppeler Schanzen kämpfende und dann nach Gotha versetzte Soldaten zurückgeführt, die für den Besuch in der Ausflugsgaststätte den Spruch prägten "Lasst uns die Düppler Schanzen stürmen"[1]. Ursprünglich wurde sie auch als Vereinslokal genutzt, auch von der Düppelgemeinde und der Lönsgemeinde. Nach mehreren Eigentümerwechseln und Umbauten ist die traditionsreiche Ausflugsgaststätte heute ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer.

Heilige Lehne[]

Die Heilige Lehne ist ein Gräberfeld am Großen Seeberg aus der Eisenzeit. Die Ausgrabungen erfolgten ab 1927 durch Professor Georg Florschütz[2]. Es wurden hier 4000 bis 5000 Jahre alte menschliche Siedlungsüberreste gefunden.

Historischer Wasserleitungsstollen auf dem Seeberg[]

Von der Stadt Erfurt wurde 1897 dieser Stollen mit einer Länge von 500 Metern zur Wassergewinnung angelegt. Im Jahr 1899 wurde er jedoch wieder von der Stadt Erfurt wegen zu geringer Fördermenge stillgelegt. Die Gemeinde Seebergen übernahm diesen Stollen 1926 zur Wassernutzung. Er ist aber heute nicht mehr in Betrieb.

Ehemaliger Raketenstützpunkt der NVA[]

Auf dem Kamm des Berges befand sich ein Raketenstützpunkt der NVA. Das Objekt diente zur Luftverteidigung der DDR-Grenze. Die Anlage war kreisförmig aufgebaut, und in der Mitte befand sich die Kommunikationszentrale mit Bunker. Noch heute kann man deutlich Spuren dieser Vergangenheit sehen.

Graf-Gleichen-Weg[]

Der Graf-Gleichen-Weg, benannt nach dem Adelsgeschlecht der Grafen von Gleichen, ist ein Wanderweg, der von Gotha zur Veste Wachsenburg führt. Er ist 20 km lang, hat einen leichten Schwierigkeitsgrad und verläuft über den Seeberg zum Gasthof "Düppel", durch Seebergen zum Wechmarer Speicher, in das Freudenthal und an der Burg Gleichen vorbei zur Wachsenburg[3]. Es ist ein historischer Wanderweg, der gut ausgeschildert ist.

Literaturhinweis[]

  • W. Förster: Der Seeberg - Hausberg der Stadt Gotha, sowie der Anliegergemeinden Seebergen und Günthersleben-Wechmar, 2003

Einzelnachweise und Anmerkungen[]

Weblinks[]

Wikipediaartikel:
„Sehenswürdigkeiten auf und am Seeberg bei Gotha“
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Sehenswürdigkeiten_auf_und_am_Seeberg_bei_Gotha“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 18. März 2010 (Permanentlink im Fahrrad-Wiki) und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC-by-sa 3.0). Im Fahrrad-Wiki ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Advertisement