Fahrrad-Wiki
Advertisement
Schoeneberg schrittfahren

Straßenschild Schrittfahren, Berlin-Schöneberg (kein gültiges Verkehrszeichen)

Die Schrittgeschwindigkeit ist gesetztlich nirgends definiert. Die ständige Rechtsprechung der Gerichte orientiert sich jedoch an den von Fußgängern durchschnittlich erreichten Geschwindigkeiten und geht in ihren Urteilen von 4 bis 7 km/h aus.

Diese Geschwindigkeit ist für ungeübte Fahrradfahrer zu gering, um ein einspuriges Fahrrad noch sicher zu führen. Sie fangen an zu kippeln und drohen umzufallen. Gleiches gilt für Fahrradfahrer mit einer sehr aufrechten Haltung. Für einen geübten Fahrradfahrer ist es jedoch kein größeres Problem, ein einspuriges Fahrrad bei Schrittgeschwindigkeit spurstabil zu halten, sofern das Fahrrad einen sehr tiefen Schwerpunkt hat oder der Fahrer stark nach vorne geneigt fährt und somit genügend Druck auf das Vorderrad ausübt.

Bedeutung im Radsport[]

Erstaunlicherweise spielt die Schrittgeschwindigkeit in einer der schnellsten Radsporteinzeldisziplinen, dem Fliegerrennen (Sprint) eine Rolle, die sogar im Reglement vorgeschrieben ist. Da es bei dieser Disziplin darauf ankommt, das Tempo möglichst lange zu verschleppen, um die eigene Antrittsschnelligkeit in die Waagschale zu werfen, wird am Anfang des Rennens sehr langsam gefahren – die Fahrer bleiben sogar stehen (sogenannter „Stehversuch“, hierbei darf aber der Boden nicht mit den Füßen berührt werden). Allerdings ist es vorgeschrieben, daß die erste halbe Runde von dem Fahrer, der die Führung zu übernehmen hat (wird vor dem Start ausgelost), eine Mindestgeschwindigkeit einhält. Diese wird in den Wettfahrbestimmungen ebenfalls mit „Schrittgeschwindigkeit“ bezeichnet und ist auch dort nicht definiert: „Die Startaufstellung ist auszulosen. Der unten an der Messlinie stehende Fahrer hat bis zur ersten Passage der Halbrundenlinie auf der Gegengeraden ... mindestens im Schritttempo die Führung zu übernehmen[1].“

Einzelnachweise[]

Advertisement